Vorgestern waren wir wandern, rings um zwei Talsperren in der Zülpicher Börde am Nordrand der Eifel. Mir fiel auf, dass viele Buchen - gerade an den Waldrändern - Abertausende von Bucheckern ausbilden:
Die Zweige biegen sich schon unter der Last, und die Samenhüllen sind prall gefüllt - das werden keine tauben Nüsse!
Im Wäldchen hinter dem "Fort X", dem Überrest einer preußischen Befestigungsanlage im Kölner Norden, steht eine Gruppe von fünf Buchen. Vier von ihnen sind gewöhnliche Rot-Buchen - so genannt wegen ihres rötlichen Holzes, nicht wegen ihres Laubs, denn das ist grün. Die fünfte ist eine Blutbuche; sie hat wirklich rotes Laub:
Ja, es stimmt: Ich habe gerade eine Ahorn-Phase. Eine Ahorn-Manie. Einen Ahorn-Crush. Bevor ich mich anderen Bäumen zuwende, muss ich noch einmal über sie schreiben und viele Fotos zeigen! Denn was ich im Winter noch gar nicht richtig ermessen konnte, weil mir die Bestimmung anhand der bloßen Rinde und Wuchsform schwerfällt: Köln ist rappelvoll mit Ahornbäumen. Jetzt, im Frühling, können wir uns die Unterschiede in der Blattform, den Blütenständen, den Samen und der Rinde der häufigsten Arten gut einprägen.
Ich zeigte hier in jeder dieser Kategorien den Berg-, den Eschen-, den Feld-, den Silber- und den Spitz-Ahorn. Es gibt noch weitere Ahorne in der Stadt, nicht zuletzt als exotische Ziergewächse in Vorgärten, aber von diesen fünf Arten habe ich die wichtigsten Merkmale in den letzten Wochen auf öffentlichem Gelände (Straßen und Parks) systematisch fotografiert.
Blätter
Beim Berg-Ahorn haben die Finger und auch die meisten kleineren Zähne am Blattrand eine konvexe Kontur: Die Spitzen sind stumpf.
Den Eschen-Ahorn werden viele nicht kennen - und auch nicht für einen Ahorn halten, denn seine Blätter sind so tief gelappt, dass sie in mehrere Teilblättchen zerfallen. Man spricht von "gefiedert" - wie eben bei der Esche.
Ahorn, könnte man meinen, ist gleich Ahorn. Nichts da! Es gibt zahlreiche Arten, die sich unter anderem in ihrer geografischen Herkunft, dem bevorzugten Ökosystem, ihrer Blütengestalt und -farbe, dem Winkel zwischen ihren Flügelnüssen, ihrer Blattform, ihrem Lichtbedarf und ihrer Blüte- und Laubaustriebzeit unterscheiden. Am bekanntesten sind vielleicht der Feld-, der Berg-, der Spitz- und der Silber-Ahorn. Einen Feld-Ahorn habe ich in Köln noch nicht entdeckt. Den Silber-Ahorn mit seinen sehr frühen, roten Blüten habe ich neulich bereits vorgestellt:
Anders als der Silber-Ahorn, der im Februar lange vor dem Blattaustrieb blüht, ist der Spitz-Ahorn erst im März und April dran mit seiner Blüte, die nahtlos in den Blattaustrieb übergeht. In der Mitte der linken dieser gelbgrünen Doldentrauben erkennt man schon die ersten, noch zusammengefalteten Blättchen:
Kurz darauf entfalten sich die Blätter, deren Form dem Spitz-Ahorn seinen Namen gibt:
Nichts ist in Zeiten der Ausgangssperre und des Reiseverbots erbaulicher, als alte Bilder von Naturphänomenen durchzusehen ... Dies ist der Geysir Strokkur auf Island, der etwa alle 10 Minuten in einer bis zu etwa 25 Meter hohen Wassersäule ausbricht. Wie kommt das zustande?