Schneckenkönige haben Paarungsprobleme
Sogenannte Schneckenkönige – Gehäuseschnecken mit einem linksgewundenen Haus – sind extrem selten, und ihr Defekt vererbt sich nur über die "Mutter": dasjenige zwittrige Elterntier, das die Eizelle beisteuert. Denn die Windungsrichtung wird schon bei der ersten, asymmetrischen Teilung der befruchteten Eizelle festgelegt, die durch die "mütterlichen" Proteine im Cytoplasma determiniert ist.
Wie Angus Davidson und seine Mitarbeiter von der University of Nottingham nun herausgefunden haben, beschränkt sich der Spiegel-Effekt zumindest bei Spitzhorn-Schlammschnecken (Lymnaea stagnalis) nicht auf das Gehäuse: Auch die einseitige Verschmelzung zweier Nervenknoten, die das Paarungsverhalten steuern (Parietal- und Viszeralganglion), ist bei den Schneckenkönigen gespiegelt.