Bergisches Land. Unweit vom berühmten Altenberger Dom treffen wir 2007 auf eine steinerne Wand, mit Moos bewachsen - und von Rippeln überzogen. Woher stammt dieses Muster? 

Fünf Jahre später, 2012, im Siegtal, knapp östlich von Hennef: Wieder diese Streifen im Gestein!

Wir springen ins Jahr 2022, in dem ich diesem Muster gleich zweimal begegnet bin. Einmal im September in der Eifel:

Und kurz zuvor mitten in Köln, genauer am Molenkopf am Rhein, direkt neben der Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Einfahrt zum Niehler Hafen:

Woher dieser Stein stammt, der ja von Menschenhand - vermutlich eher einem Bagger - hier niedergelegt wurde, lässt sich nicht rekonstruieren. Aber die anderen drei Rippel-Fundstellen sind in diesem Kartenausschnitt rot markiert: 

Was haben die drei Fundorte geologisch gemeinsam? Sie alle sind Teile des Rheinischen Schiefergebirges. Der Schiefer hat sich im Devon gebildet, also vor 415 bis 360 Millionen Jahren. Damals war hier überall ein flaches Meer. Und jetzt wird auch klar, woran uns diese Streifenmuster im Sedimentgestein erinnern: an das Watt, das wir zuletzt diesen Sommer in Nordfriesland besucht haben:

Wie das Wasser beim Anströmen oder Ablaufen die Rippelmarken bildet, muss ich hier gar nicht erklären, denn das Stephan bereits 2018 getan: im Muster des Monats 08/2018. Auch die Wikipedia weiß einiges zum Thema.

Zurück zu jenem ehemaligen Steinbruch im Bergischen Land, in der Nachbarschaft des Altenberger Doms. Neben ausgedehnten Rippelmarken-Flächen ohne weitere Untergliederung ...

... findet man hier auch Flächen, die zusätzlich von einem Netz von Rissen überzogen sind:

Hier die schräg stehende Fläche im Überblick.

Vor seiner Versteinerung ist das devonische Sediment an dieser Stelle durch Eintrocknung geschrumpft. Die Spannung hat sich durch polygonal angeordnete Risse abgebaut, die wiederum an ein anderes Muster erinnern, das Stephan hier im Frühjahr vorgestellt hat: an den Kirchenfußboden.